Die Nachkommen von Ketel HARKEN

Erste Generation

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Es sind auch Daten über Vorfahren der Familie Ketels bekannt, die bis in das Jahr 900 zurückreichen, also bis zu 26 Generationen vor Ketel Harken. Um den Übergang der Dateien "Nachkommen von Ketel Harken" und der Datei der Vorfahren flexibel zu gestalten, habe ich Cornelius Riewert Ketels (Nummer 67 in der vierten Generation der Nachkommen von Ketel Harken) ausgewählt und alle seine bekannten Ahnen aufgeführt. So gibt es einen breiten Überschneidungsbereich zwischen beiden Dateien.

1. Ketel HARKEN [Bilderalbum] wurde am 3. September 1761 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 16. August 1843 in Toftum, Föhr. Er wurde in Süderende, Föhr bestattet. Ketel arbeitete als Commandeur (das ist der Kapitän eines Walfangschiffes).

Ketel begann die Seefahrt 1773 mit 11 Jahren als Schiffsjunge auf dem hamburgischen Wal- und Robbenfänger DE PATRIOT. Er war mit 13 Jahren schon Matrose und blieb dort als solcher bis 1780, und zwar jeweils gemeinsam mit seinem Vater Hark Ketels, der von 1770 bis 1780 als Speckschneider zur Besatzung der PATRIOT gehörte. Im Zuge der See-Enrollierung wurde Ketel 1781 zum Dienst auf der dänischen Flotte gezogen.
Ketel war lt. der Volkszählungen 1787 und 1801 Steuermann. In dieser Funktion fuhr er schon 1785 bei dem Toftumer Kapitän Boh Ketels auf einem Kopenhagener Handelsschiff nach Island und Bilbao. Später finden wir ihn in den Mannschaftslisten des altonaischen Walfängers DE ELBE, von 1792 bis 1794 als Harpunier bzw. Speckschneider, danach bis 1807 als Steuermann. Commandeur dieses Schiffes war von 1788 bis 1807 Luer Petersen von Altona. Wegen der Kontinentalsperre musste der Walfänger 1804 von Tönning und 1805 von Friedrichstadt auslaufen, wo er auch überwintert hatte.
Während der Zeit als Ketel Harken auf der ELBE fuhr, waren Commandeur und Mannschaft beim Walfang erfolgreich. Sie brachten von 1792 bis 1801 Speck und Barten von 80 Walen heim, 1798 alleine von 19. Die Erträge von 1802 bis 1807 sind nicht erfasst.
Bei seiner Rückkehr im Juli 1800 erlitt das Schiff bei einem Ausweichmanöver eine Havarie. 1807 wurde es während der Rückreise vom Walfang in der Elbmündung von den Engländern gekapert, ebenso wie fünf weitere altonaische Walfänger. Daraufhin wurde der Walfang von Altona aus bis 1815 eingestellt. Ob und wie lange die Mannschaften dieser Schiffe in englischer Kriegsgefangenschaft verblieben, ist nicht überliefert.
Von 1815 bis 1820 befehligte Ketel  DE ELBE, die der Reeder P. Schröder von Glückstadt 1815 gekauft hatte. Als nach Beendigung der Kontinentalsperre die Fahrt wieder aufgenommen wurde, war das Schiff durch das lange Liegen im Schlick undicht geworden. Man hatte aber nur die Mittel, eine Seite abzudichten. Daher entschloss man sich, zunächst die Steuerbordseite zu richten, weil diese auf der Ausreise der vorherrschenden, westlichen Winde wegen am tiefsten im Wasser lag. Die andere Seite wurde dann im folgenden Jahr gemacht.
1821 musste er sich wieder mit der Stellung eines Steuermannes begnügen, und zwar auf DE FRAU MARGARETHA, die am 8. April bei Grönland auf 68° 21' Nordbreite von Eismassen zerdrückt wurde. Nach zehntägiger mühseliger Fahrt in ihren Schaluppen (Beiboten) erreichte die Besatzung die unwirtliche Nordküste Islands, wo sie völlig entkräftet eine menschliche Siedlung fand.
Auf Ponys reitend, gelangte sie nach Reykjavik. Ein Kopenhagener Schiff nahm sie auf und brachte sie nach Tönning. Am 20. Juni war Ketel  wieder auf Föhr zurück, wo man die Besatzung bereits betrauert hatte.
Ketel  war dann 1822 und 1823 Commandeur des Glückstädter Wal- und Robbenfängers NEUENKIRCHEN, den von 1838 bis 1848 sein Sohn Arfst Ketels (1808-1884) befehligte, um dann nach 50 Jahren die Seefahrt zu „bedanken“.

Die Familie Harken wohnte bis 1808 in Toftum Nr. 192 (alte Zählung) in einer kleinen Kate auf einem Staven von nur 240 qm. Das Haus wurde um 1900 für einen Neubau abgerissen. Danach zog sie in das etwas größere Elternhaus Nr. 189 (alte Zählung) bzw. Toftum 220 (heutige Zählung), das der Vater Hark Ketels 1755 gebaut hatte und um 1830 eine Länge von zwölf Fach (22 m) aufwies.
Die Landstelle von Ketel H. hatte um 1800 nur eine Größe von 2,2 Demat, die nicht einmal für das Halten einer Kuh ausreichte. Nach 1815 erweiterte er seinen Landbesitz auf rd. 15 Demat.

Ein gut erhaltener Grabstein des 1843 verstorbenen Ketel H. steht auf dem Friedhof der St. Laurentii-Kirche, etwa 10 m nördlich der Kirchentür. Auf der Rückseite seines Grabsteines befindet sich die Inschrift seines Ur-Ur-Enkels Erk Dietrich Roeloffs .

Ketel heiratete Krassen ERKEN Tochter von Erck OLUFS und Antje KETELS am 6. November 1795 in zweiter Ehe. Krassen wurde am 15. November 1774 in Dunsum, Föhr geboren. Sie starb am 5. August 1856 in Toftum, Föhr.

Ketel und Krassen hatten die folgenden Kinder:

  2 M i Hark KETELS wurde am 9. Mai 1796 geboren. Er starb 1799.
+ 3 M ii Erk KETELS
  4 W iii Krassen KETELS wurde am 21. Juni 1799 in Toftum, Föhr geboren. Sie starb am 14. März 1875 in Oldsum, Föhr.
        Krassen heiratete Nickels JENSEN am 17. März 1826 in Föhr. Nickels wurde am 21. Oktober 1793 geboren. Er starb am 15. Mai 1866.
Er war Seefahrer.
 
  5 M iv Hark KETELS wurde am 19. Oktober 1801 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 14. September 1830 in Hamburg.
  5 M iv Hark KETELS [Bilderalbum] wurde am 19. Oktober 1801 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 14. September 1830 in Hamburg.
Hark besaß mit einem Alkersumer Partner ein kleines Fahrzeug, mit dem sie im September 1830 Stückgut nach Hamburg brachten. Dort gab es gerade im Zusammenhang mit der Juli-Revolution in Frankreich Unruhen.
In Paris musste der König Karl X abdanken, nachdem er erst das Wahlrecht verändern und die Pressefreiheit abschaffen wollte. Die Welle der Proteste schwappte auch nach Deutschland, auch in Hamburg gab es am 5. September Proteste und Unruhen auf dem "Hamburger Berg" (heute: St. Pauli). Die Polizei griff sofort hart durch und ließ schießen. Ein "Ruhestörer" fand sofort den Tod, 12 Leute wurden verwundet.
Einer der Verwundeten war Hark Ketels, der mehr aus Neugier die Proteste beobachtete. Ihm musste im Krankenhaus ein Bein abgenommen werden. Er starb 9 Tage später an den Folgen dieser Operation.

Die Zeitung „Unpartheiischer Correspondent“ berichtet darüber: 

'' Hamburg, d. 5. September 1830.
Unsere volkreiche Stadt ist in den letzten Tagen durch einige Auftritte beunruhigt worden, die indes nur dazu gedient haben, das wechselseitige Vertrauen zwischen der Obrigkeit und den Bürgern in ein helleres Licht zu setzen. Ein vielleicht durch die Ereignisse des Tages angeregter Mutwille suchte in unserem glücklichen Freistaate vergebens nach einem Hebel: Vorfälle in einem besuchten Kaffeehause und auf öffentlichen Spaziergängen hatten das Einschreiten der Polizei und demnächst einiger Patrouillen zur Folge. Sobald die Aufstellung der gesamten Bürgerwehr erforderlich erschien, verschwand mit den planlosen Volkszusammenläufen, denen die verschiedenartigen und abgeschmacktesten Vorwände untergeschoben wurden, auch ein jedes Mißverständnis über ihre Absicht. Nur in der Vorstadt Hamburger Berg erregte noch heute abend freches Gesindel einige Unruhen, welche jedoch durch nachdrückliche Maßregeln sofort gedämpft wurden."

 "Hamburg, den 6. September.
Die nachdrücklichen Maaßregeln, welche in unserem gestrigen Blatte bemerktermaßen, zur Dämpfung der am 5.d.Mts. abends in der Vorstadt Hamburger Berg von frechem Gesindel versuchten Frevel angewandt worden, haben dem Zwecke völlig entsprochen: wenn gleich es zu bedauern ist, daß dadurch einer der Ruhestörer den Tod gefunden und zwölf verwundet worden. So wie in der Stadt, herrscht auch dort die größte Ruhe und Ordnung."

        Hark heiratete Friederika Sicilia BRAREN Tochter von Früd BRAREN und Krassen PETERS am 19. Juni 1829 in Süderende, Föhr. Friederika wurde am 14. März 1809 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 6. Dezember 1882 in Süderende, Föhr.

Hark und Friederika waren nur gut ein Jahr verheiratet, als dieser starb. Nach seinem frühen Tod bewohnte sie das Haus Süderende 36 (früher: 247) zunächst allein. Ihr Vater, Früd Braren, der auf der anderen Straßenseite wohnte, hatte das Haus erworben und für die Heirat seiner ältesten Tochter ausgebaut. Im August 1832 - zwei Jahre nach Harks Tod - heiratete Friederika Ketels in zweiter Ehe den Kapitän Friedrich Knudsen aus Utersum. Von ihm ist eine Porträt-Miniatur erhalten. Er ließ sie in Antwerpen farbig in einem goldenen Medaillon anfertigen für seine Braut, die 23-jährige Witwe Friederika Ketels.

Friederika Knudsen war offenbar reiselustig. Zwei ihrer Enkel erzählen davon in ihren Lebenserinnerungen. Für eine Frau von dieser abgelegenen Insel war das auf jeden Fall ungewöhnlich. Sie reiste zum Beispiel mit ihrem Mann nach England. Öfter besuchte sie ihn in Hamburg oder Antwerpen, wenn sein Schiff ihm keine Zeit ließ, nach Föhr zu kommen. Scherzhaft erzählte er von ihr, das Interessanteste für sie sei immer das Kaspertheater auf der Straße gewesen.
Solches Treffen konnte bei der Unsicherheit des damaligen Verkehrs und der Nachrichten Verhältnisse missglücken. Einmal ist es passiert, dass die Eheleute beinahe aneinander vorbeigefahren wären. Der Vater hatte in einem Brief, schon von Rio aus, seine Frau gebeten, sie möchte ihn dann und dann in Antwerpen erwarten. Aber die Sachlage änderte sich. Es folgte ein zweiter Brief mit der Nachricht, das Schiff müsse doch ins Dock, er würde nach Hause kommen. Solche zweite Nachricht bedeutete natürlich für die ganze Familie eine viel größere Freude; aber dieser Brief ist nie angekommen. Er ging verloren. Nun reiste der Vater nach Norden, die Mutter nach dem Süden. Von Hamburg nach Antwerpen benutzte man damals ein Segelschiff. Aber ehe die Postkutsche in Hamburg war, will es der Zufall, dass die beiden Postwagen, der von Hamburg und der von Leck kommende, zu gleicher Stunde in den Posthof zu Rendsburg einfahren. Der Vater blickt gerade aus dem Fenster und wen sieht er? Seine Frau in ihrer friesischen Tracht, die eben dem anderen Postwagen entsteigt. Es dauert nicht lange, da liegen sich die beiden in den Armen und machen nun die Reise zur Heimat gemeinsam.

Friederika starb an Krebs.
 
 

+ 6 W v Antje KETELS
  7 M vi Arfst KETELS wurde am 1. August 1806 geboren. Er starb früh.
+ 8 M vii Arfst KETELS

Zuvor heiratete Ketel Krassen JÜRGENS am 27. November 1789 in erster Ehe. Krassen wurde am 13. Juli 1763 in Toftum, Föhr geboren. Sie starb nach 2 1/2 Ehejahren am 20. Juli 1792 in Toftum, Föhr.

Sie hatten die folgenden Kinder:

  9 W viii Göntje KETELS wurde am 13. Mai 1790 geboren.
        Göntje heiratete Peter HINRICHSEN am 5. Dezember 1817. Peter wurde am 19. September 1792 in Utersum, Föhr geboren. Er starb am 27. September 1869 in Utersum, Föhr.
Peter war Seefahrer.
 
+ 10 W ix Elke KETELS

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