Die Vorfahren von Cornelius Riewert KETELS

Zweite Generation

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2. Julius August KETELS [Bilderalbum] wurde am 31. Juli 1839 in Klintum, Föhr geboren. Er starb am 26. Februar 1916 in Süderende, Föhr. Er heiratete Ingke Christine KNUDSEN am 20. Januar 1876. [Eltern] #4    [Kind] #1

In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August geboren bekam er den Namen "Julius August", denn damals konnte man nicht mit Sicherheit sagen, ob er vor oder nach Mitternacht zur Welt kam.

 Julius August fuhr wie seine Brüder Johann Erich und Ernst Johann auf den Proviantschiffen des Grönlandshandels. Am 26. 1. 1860 schrieb er an die Direktion, er habe nunmehr sein Steuermanns-Examen abgelegt, nachdem er sechs Jahre dem Grönlandhandel gedient habe, und zwar von 1854 bis 1856 auf der LUCINDE, 1857 auf der PERU sowie 1858/59 auf der NORDLYSET. Daraufhin erhielt er mit 21 Jahren eine Stelle als zweiter Steuermann. Diese Position bekleidete er auf der NEPTUNUS 1860/61 und der LUCINDE, NEPTUNUS, TJALVE und HVALFISKEN von 1862 bis 1866 sowie auf der PERU von 1867 bis 1871.

 Im April 1864 erwarb er vor dem Magistrat in Kopenhagen die Befähigung zum ersten Steuermann und fuhr auf der MARGARETHE SUURBALLE. Als erster Steuermann fuhr er auch 1872 und 1873 auf der NEPTUNTUS und bis 1883 auf der CONSTANCE, LUCINDE, TJALFE, HVALFISKEN, CERES und NORDLYSET. Er wohnte zunächst in Oldsum, Haus 135.

 Als Kapitän übernahm Julius August 1884 die LUCINDE, die er nur einen Sommer befehligte, um dann die Seefahrt nach einem Schlaganfall aufzugeben und in Süderende eine kleine Landstelle zu betreiben. Das konnte er sich leisten, denn er erbte von seinem Schwiegervater Friedrich Knudsen und übernahm dessen Haus und Hof Süderende 36.

 Die "Lucinde" wurde 1846 in Holbæk, DK erbaut und machte insgesamt 60 Reisen nach Grönland. Sie sank 1923.

Sein Sohn Cornelius Ketels berichtet über seine Eltern:
"Vater und Mutter waren in ihrer Art recht verschieden, auch körperlich: Mein Vater hatte die lange hagere Körpergestalt der Ketels und eine scharf ausgeprägte Nase. Vater schlank und hochgewachsen, Mutter mehr nach der in der Familie von Früd Braren erblichen Art, klein, gedrungen, aber kräftig. Mutter war energisch, für die Erziehung ihrer Kinder aus der ersten Ehe des Vaters recht gut geeignet, Vater mehr wohlwollend. Wie gern brachte er uns Kindern etwas mit, wenn er einmal kurz verreist war. Er besuchte dann Freunde und Bekannte und wusste sehr eindrücklich davon zu berichten."

 1865 heiratete er Cornelia Hayen. Sie starb schon 1873 und hinterließ zwei Töchter und einen Sohn. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Ingke Christine Knudsen aus Süderende, die mit Riewert Rörden verlobt war, ihm den Haushalt geführt hat, da er zur See fuhr. Ihr Verlobter galt seit 1868 als auf See verschollen. Am 20.1.1876 heiratete er dann Ingke Christine Knudsen. Die Familie wohnte zunächst im Haus 118 in Oldsum. Als sein Schwiegervater dann 1884 starb, gab er die Seefahrt auf und übersiedelte in das Haus Süderende 36 seiner Schwiegereltern.

 Sein Enkel Ernst Ketels schrieb über ihn:
Von Süderendern, die ihn als Kind erlebt haben, erfuhr ich, dass er sehr kinderlieb war. Wenn er zum „Stieg" ging, hatte er immer Süßigkeiten oder Birnen in der Tasche, die er den Kindern schenkte. Ich kann mich noch gut an seine Besuche in Neumünster erinnern. Wenn er kam, bestellte er auf dem Weg vom Bahnhof beim Schlachter und Milchmann Waren, die dann als Überraschung ins Haus geliefert wurden. Mit uns Kindern ging er spazieren und erklärte uns Merkmale von Bäumen und Kräutern. Dabei ruhte er sich oft aus auf einem Handstock, dessen Griff als Sitz umfunktioniert werden konnte.
Wenn wir nach Föhr kamen, holte er uns mit einem Kutschwagen vom Dampfer in Wyk ab. Mein Vater als jüngster Sohn hatte von seinen Brüdern zuerst geheiratet. So waren wir seine ersten Enkelkinder männlichen Geschlechts. Großvater bekam dann einen Schlaganfall und verlor die Sprache. Wenn er uns dann in Wyk abholte, gab er seiner Freude Ausdruck, indem er lallend in die Hände klatschte. Am 26.2.1916 bekam er einen zweiten Schlaganfall, der seinen Tod herbeiführte. Er war 77 Jahre alt geworden.

 Sein Sohn Cornelius Ketels schrieb über seine letzte Stunde: „Als ich die letzte Nacht an seinem Sterbebett saß, habe ich seine Gesichtsform scharf beobachtet. Als wir ihn aufgebahrt hatten, beugten sich seine Neffen Ernst und Hinrich Ketels über ihn und hatten nur das eine Wort: „Ganz Jark Tjiddels (Erk Ketels)." Als er seinen Sohn aus erster Ehe, der als Leichtmatrose aus dem Mast fiel, verloren hatte, hat er seinen anderen Söhnen von der Seefahrt abgeraten.

 Sein Sohn Cornelius Ketels, damals Pastor auf Amrum, hat auch den Grabstein am Weg zwischen der Kirche und der Norderpforte nach Föhrer Tradition entworfen, denn zu dieser Zeit wurden bereits viele Steine schlichter und ohne Bildelemente gestaltet.

3. Ingke Christine KNUDSEN [Bilderalbum] wurde am 18. Januar 1840 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 16. September 1918. [Eltern]  #6  [Kind] #1


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