Die Nachkommen von Ketel HARKEN

Dritte Generation

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11. Dorothea KETELS wurde am 13. September 1822 in Klintum, Föhr geboren. Sie starb am 29. September 1891 in Schleswig.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Erk KETELS , Ketel HARKEN

Dorothea heiratete Ocke Johann HINRICHSEN am 14. November 1845. Ocke wurde am 22. August 1818 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 30. September 1891 in Savanna, GA, USA. Ocke arbeitete als Seefahrer.
Er war Seefahrer, starb an Gelbfieber.

Ocke und Dorothea hatten die folgenden Kinder:

  41 M i Joachim HINRICHSEN wurde am 6. November 1846 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 7. Juni 1930.
Juchum - so wurde er genannt - war der letzte Dannebrogsmann auf Föhr. So nannte man diejenigen, die den Dannebrogsorden des dänischen Königs erhielten. König Christian V hatte diesen Orden 1671 gestiftet.
Der "Kongelige Ordeners Histograf" hat diese Verleihung an Joachim Hinrichs allerdings nicht bestätigt.
        Joachim heiratete Ingke Gardine RIEWERTS am 12. Oktober 1873 in Dunsum, Föhr. Ingke wurde am 25. Mai 1848 in Dunsum, Föhr geboren. Sie starb am 26. Januar 1924.
 
  42 M ii Hinrich Cornelius HINRICHSEN wurde am 27. August 1848 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 2. Oktober 1919 in New York, USA.

12. Christina KETELS wurde am 23. Juni 1824 in Klintum, Föhr geboren. Sie starb am 5. Januar 1893 in Oldsum, Föhr.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Erk KETELS , Ketel HARKEN

Christina heiratete Volkert Friedrich FALTINGS [Bilderalbum], Sohn von Früd FALTINGS und Ingke OLUFS am 25. November 1842. Volkert wurde am 30. Oktober 1815 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 9. Dezember 1897 in Oldsum, Föhr. Volkert war Seefahrer.

Volkert war Commandeur auf der Brigg "Lucinde" und der Bark "Nordlyset" von Kopenhagen. Er fuhr wohl als letzter von Föhr stammender Kapitän nach Grönland. 1846 und 1847 fuhr bei ihm auf der "Lucinde" sein Schwager Johann Erich Ketels als Matrose.

Volkert und Christina hatten die folgenden Kinder:

  43 W i Inge Friederike FALTINGS wurde am 30. Juli 1843 in Klintum, Föhr geboren.
        Inge heiratete Ferd WINTERHOFF am 26. Februar 1867. Ferd wurde 1839 in Klintum, Föhr geboren.
+ 44 M ii Ernst Johann FALTINGS
+ 45 M iii Friedrich FALTINGS
  46 M iv Hinrich Cornelius FALTINGS wurde am 6. August 1848 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 19. Februar 1941.
        Hinrich heiratete Maria Louise BOHN ungefähr 1886. Maria wurde am 11. November 1866 in Klintum geboren. Sie starb am 29. März 1965 in Oldsum.
  47 M v Christian Simon FALTINGS wurde am 18. Dezember 1850 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 8. Februar 1908 in Jersey City Hights, NJ, USA.
+ 48 M vi Johann Ernst FALTINGS
  49 M vii Volkert FALTINGS wurde am 1. Februar 1854 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb 1930 in California, USA.
  50 W viii Christine FALTINGS wurde am 4. Januar 1858 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 5. Juni 1924 in Flensburg.
        Christine heiratete Friedrich HANSEN am 3. Dezember 1880.
  51 W ix Ida FALTINGS wurde am 20. November 1859 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 9. Juli 1942 in Oldsum, Föhr.
  52 W x Cornelia FALTINGS wurde am 16. Januar 1863 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 16. April 1932.
  53 M xi Ferdinand FALTINGS wurde am 30. April 1865 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 15. April 1916 in Oldsum, Föhr. Ferdinand arbeitete in Oldsum Nr. 65 als Landwirt.
        Ferdinand heiratete Christine PETERS Tochter von Erich Wilhelm PETERS und Keike ROELOFFS am 28. Juni 1889 in Utersum. Christine wurde am 19. Mai 1869 in Utersum geboren. Sie starb am 14. August 1909 in Oldsum.
  54 M xii Eduard Georg FALTINGS wurde am 21. Januar 1868 in Oldsum, Föhr geboren.
Eduard Faltings wanderte in die USA aus und wohnte in Brooklyn, New York, NY.
 

13. Johann Erich KETELS [Bilderalbum] wurde am 17. Juli 1826 in Klintum, Föhr geboren. Er starb am 11. Oktober 1904 in Süderende, Föhr.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Erk KETELS , Ketel HARKEN

Johann E. machte mit zwölf Jahren, 1839, seine erste Reise als Schiffsjunge mit seinem Vater Erk Ketels auf dem Glückstädter Wal- und Robbenfänger DER KLEINE HEINRICH nach Spitzbergen - mit 51 Mann Besatzung. Zwei weitere Fahrten folgten. Während der ersten Reise erlegten sie nur 500 Robben, aber zwei Wale, wobei ein Wal eine beachtliche Größe hatte; sein Speck füllte 200 Tonnen. Außerdem erbeuteten sie einen Narwal (Einhorn) sowie fünf Eisbären. Nach Ansichtwerden eines Eisbären verfolgte man ihn mit einer Schaluppe, bis das Tier ermüdete und sich zur Wehr setzte. Dabei stach der im Bug der Schaluppe stehende Harpunier mit seiner Lense dem Tier in die Brust, oder er warf ihm eine Leine als Schlinge über den Kopf und man zog ihn hinter sich her bis der Bär erstickte. Diese „Jagd“, ein sehr gefährliches Unternehmen, wäre heute aus tierschutzrechtlichen Bestimmungen nicht zulässig.
Auf der ersten Reise ging das Schiff beinahe verloren. An einem windstillen Nachmittag, als fast die gesamte Mannschaft das Schiff verlassen hatte, um es entlang einem Eisfeld zu schleppen, trieb ein kleines Eisfeld auf das Schiff zu und hob das Vorderteil aus dem Wasser. Das Schiff nahm eine Schräglage ein und drohte zu kentern. Glücklicherweise trennten sich die Eisfelder alsbald und die Mannschaft konnte mit Hilfe einer Winde und einem Eishaken das unbeschädigte Schiff wieder ins Wasser bugsieren.
Johann Erich K. wurde nach drei zurückgelegten Reisen 1842 konfirmiert. Anschließend fuhr er als Matrose mit seinem Onkel Arfst Ketels auf der NEUENKIRCHEN (47 Mann Besatzung) ebenfalls von Glückstadt ins nördliche Eismeer. Auf dieser Reise erlegten sie 7700 Robben, davon 3200 alleine am 15. und 16. April. Auch die folgenden drei Jahre waren erfolgreich. Es wurde aber keine volle Ladung erreicht.
Nach sieben Jahren gab Johann E. die Seefahrt von Glückstadt aus auf und heuerte beim Grönlandshandel in Kopenhagen an, dem er 37 Jahre treu blieb. Auf dem Versorgungsschiff LUCINDE, das sein Schwager Volkert F. Faltings  von 1846 bis 1856 befehligte, diente er als Matrose 1846 und 1847 (später wurde er Kapitän auf diesem Schiff), und fuhr von Kopenhagen zu den grönländischen Niederlassungen an der Straat Davis. Nachdem er 1847 sein Steuermanns-Examen in Tönning abgelegt hatte, erhielt er 1848 eine Stelle als 2. Steuermann auf der JULIANEHAAB, die Lorentz 0. Bohn, Witsum, von 1844 bis 1852 kommandierte. In derselben Funktion diente er von 1849 bis 1855 auf der LUCINDE, MARIANE, NEPTUNUS, NORDLYSET, HVALFISKEN. Anschließend war er 1. Steuermann auf der HECTOR 1856 und von 1857 bis 1861 auf der Brigg CONSTANCE sowie von 1862 bis 1871 auf der TJALFE, HVALFISKEN, NORDLYSET, LUCINDE. Schließlich befehligte er als Kapitän die NEPTUNUS von 1872 bis 1875, die HVALFISKEN von 1876 bis 1878, die LUCINDE bis 1882. In dem Zeitraum von 1849 bis 1855 machte Johann E. neben den sieben Fahrten in den Sommermonaten nach Grönland und zurück, in den Herbst und Wintermonaten noch zwei Reisen als Steuermann von Kopenhagen nach den Farøer-Inseln sowie eine mit seinem Schwiegervater Friedrich Knudsen auf der Brigg PLANTIN von Antwerpen nach Rio de Janeiro, Bahia und Pernambuco und zurück. Johann E. hat übrigens genaue Aufzeichnungen gemacht, wonach er in 44 Jahren Seefahrt 12 Jahre und 48 Tage auf See war. Diese weite Relation ist vor allem darauf zurückzuführen, dass während der unwirtlichen Herbst- und Wintermonate eine Seefahrt nicht stattfand.
Johann E. erwarb 1871 das Bürgerrecht in Kopenhagen. Er hinterließ bei seinem Tode, 1904, neben dem Hausgrundstück in Süderende 31 (früher 243) ein Vermögen von rd. 60 000 Mark Zu diesem Vermögen gehörten rd. 13 Demat Land.

Übersicht:
1848 2. Steuermann auf der Bark "Julianehaab"
1849-55 2. Steuermann auf "Lucinde", "Neptunus", "Peru", "Nordlyset" und "Hvalfisken"
1856 1. Steuermann auf dem Schoner "Hector"
1857-61 1. Steuermann auf der Brigg "Constance"
1862-71 1. Steuermann auf "Tjalfe", "Hvalfisken", Nordlyset" und "Lucinde"
1872-75 Kapitän der Schonerbrigg "Neptunus"
1876-78 Kapitän der Brigg "Hvalfisken"
1879-82 Kapitän der Brigg "Lucinde"

Auf dem St. Laurentii-Kirchhof nördlich der Kirche ist der Grabstein von Johann E. Ketels zu sehen.
 

Johann Erich heiratete Osina Christina KNUDSEN Tochter von Friederich KNUDSEN und Friederika Sicilia BRAREN am 6. Januar 1854. Osina wurde am 10. April 1833 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 29. Mai 1900 in Süderende, Föhr.

Osina bekam 1851 das Haus Süderende 31 (früher 243) von ihrem Vater Friedrich Knudsen anlässlich ihrer Hochzeit mit Johann Erich Ketels.

Johann und Osina hatten die folgenden Kinder:

+ 55 M i Hinrich Cornelius KETELS
  56 M ii Cornelius Hinrich KETELS wurde am 9. November 1857 in Süderende, Föhr geboren. Er starb als Kind in Süderende, Föhr.
+ 57 M iii Ernst Julius KETELS (Harken)
  58 M iv Friedrich Ferdinand KETELS wurde am 12. August 1862 in Süderende, Föhr geboren. Er starb als Kind in Süderende, Föhr.
+ 59 W v Friederike Franziska KETELS
+ 60 W vi Johanna Emilie KETELS

16. Keike KETELS wurde am 30. Juli 1836 in Klintum, Föhr geboren. Sie starb im Dezember 1891 in (USA).
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Erk KETELS , Ketel HARKEN

Keike wanderte im Mai 1871 in die USA aus, in ihren US-Einwanderungspapieren wurde sie fälschlicherweise als "Reike" geführt. Sie lebte zuerst in Clinton, Iowa, später in Dakota.

Keike heiratete Willhelm ARFSTEN am 7. Dezember 1860. Willhelm wurde am 15. Oktober 1823 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 17. August 1879 in Green Island, Jackson County, Iowa, USA.

Willhelm und Keike hatten die folgenden Kinder:

  61 M i William Anthony ARFSTEN [Gemeinsames Bilderalbum] wurde am 7. August 1861 in Toftum, Föhr geboren. Er starb vor 1925.
  62 M ii Ernst Johann ARFSTEN wurde am 24. September 1869 in Toftum, Föhr geboren.
  63 M iii Robert Andro ARFSTEN wurde am 5. Februar 1871 in Toftum, Föhr geboren.
  64 M iv Henry ARFSTEN [Gemeinsames Bilderalbum] wurde 1872 in Sabula, Iowa, USA geboren.
  65 M v Alfred ARFSTEN [Gemeinsames Bilderalbum] wurde 1874 in Iowa, USA geboren.
        Alfred heiratete Tillie [Gemeinsames Bilderalbum].
Mit Johann Erich Ketels / Osina Knudsen und Julius August Ketels / Ingke Knudsen heiraten zwei Brüder der einen Familie zwei Schwestern einer anderen Familie.

17. Julius August KETELS [Bilderalbum]  wurde am 31. Juli 1839 in Klintum, Föhr geboren. Er starb am 26. Februar 1916 in Süderende, Föhr.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Erk KETELS , Ketel HARKEN

In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August geboren bekam er den Namen "Julius August", denn damals konnte man nicht mit Sicherheit sagen, ob er vor oder nach Mitternacht zur Welt kam.

 Julius August fuhr wie seine Brüder Johann Erich und Cornelius auf den Proviantschiffen des Grönlandshandels. Am 26. 1. 1860 schrieb er an die Direktion, er habe nunmehr sein Steuermanns-Examen abgelegt, nachdem er sechs Jahre dem Grönlandhandel gedient habe, und zwar von 1854 bis 1856 auf der LUCINDE, 1857 auf der PERU sowie 1858/59 auf der NORDLYSET. Daraufhin erhielt er mit 21 Jahren eine Stelle als zweiter Steuermann. Diese Position bekleidete er auf der NEPTUNUS 1860/61 und der LUCINDE, NEPTUNUS, TJALVE und HVALFISKEN von 1862 bis 1866 sowie auf der PERU von 1867 bis 1871.

 Im April 1864 erwarb er vor dem Magistrat in Kopenhagen die Befähigung zum ersten Steuermann und fuhr auf der MARGARETHE SUURBALLE. Als erster Steuermann fuhr er auch 1872 und 1873 auf der NEPTUNTUS und bis 1883 auf der CONSTANCE, LUCINDE, TJALFE, HVALFISKEN, CERES und NORDLYSET. Er wohnte zunächst in Oldsum, Haus 135.

 Als Kapitän übernahm Julius August 1884 die LUCINDE, die er nur einen Sommer befehligte, um dann die Seefahrt nach einem Schlaganfall aufzugeben und in Süderende eine kleine Landstelle zu betreiben. Das konnte er sich leisten, denn er erbte von seinem Schwiegervater Friedrich Knudsen und übernahm dessen Haus und Hof Süderende 36.  Die "Lucinde" wurde 1846 in Holbæk, DK erbaut und machte insgesamt 60 Reisen nach Grönland. Sie sank 1923.

Sein Sohn Cornelius Ketels berichtet über seine Eltern:
"Vater und Mutter waren in ihrer Art recht verschieden, auch körperlich: Mein Vater hatte die lange hagere Körpergestalt der Ketels und eine scharf ausgeprägte Nase. Vater schlank und hochgewachsen, Mutter mehr nach der in der Familie von Früd Braren erblichen Art, klein, gedrungen, aber kräftig. Mutter war energisch, für die Erziehung ihrer Kinder aus der ersten Ehe des Vaters recht gut geeignet, Vater mehr wohlwollend. Wie gern brachte er uns Kindern etwas mit, wenn er einmal kurz verreist war. Er besuchte dann Freunde und Bekannte und wusste sehr eindrücklich davon zu berichten."

 1865 heiratete er Cornelia Hayen. Sie starb schon 1873 und hinterließ zwei Töchter und einen Sohn. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Ingke Christine Knudsen aus Süderende, die mit Riewert Rörden verlobt war, ihm den Haushalt geführt hat, da er zur See fuhr. Ihr Verlobter galt seit 1868 als auf See verschollen. Am 20.1.1876 heiratete er dann Ingke Christine Knudsen. Die Familie wohnte zunächst im Haus 118 in Oldsum. Als sein Schwiegervater dann 1884 starb, gab er die Seefahrt auf und übersiedelte in das Haus Süderende 36 seiner Schwiegereltern.

 Sein Enkel Ernst Ketels schrieb über ihn:
Von Süderendern, die ihn als Kind erlebt haben, erfuhr ich, dass er sehr kinderlieb war. Wenn er zum „Stieg" ging, hatte er immer Süßigkeiten oder Birnen in der Tasche, die er den Kindern schenkte. Ich kann mich noch gut an seine Besuche in Neumünster erinnern. Wenn er kam, bestellte er auf dem Weg vom Bahnhof beim Schlachter und Milchmann Waren, die dann als Überraschung ins Haus geliefert wurden. Mit uns Kindern ging er spazieren und erklärte uns Merkmale von Bäumen und Kräutern. Dabei ruhte er sich oft aus auf einem Handstock, dessen Griff als Sitz umfunktioniert werden konnte.
Wenn wir nach Föhr kamen, holte er uns mit einem Kutschwagen vom Dampfer in Wyk ab. Mein Vater als jüngster Sohn hatte von seinen Brüdern zuerst geheiratet. So waren wir seine ersten Enkelkinder männlichen Geschlechts. Großvater bekam dann einen Schlaganfall und verlor die Sprache. Wenn er uns dann in Wyk abholte, gab er seiner Freude Ausdruck, indem er lallend in die Hände klatschte. Am 26.2.1916 bekam er einen zweiten Schlaganfall, der seinen Tod herbeiführte. Er war 77 Jahre alt geworden.

 Sein Sohn Cornelius Ketels schrieb über seine letzte Stunde: „Als ich die letzte Nacht an seinem Sterbebett saß, habe ich seine Gesichtsform scharf beobachtet. Als wir ihn aufgebahrt hatten, beugten sich seine Neffen Ernst und Hinrich Ketels über ihn und hatten nur das eine Wort: „Ganz Jark Tjiddels (Erk Ketels)." Als er seinen Sohn aus erster Ehe, der als Leichtmatrose aus dem Mast fiel, verloren hatte, hat er seinen anderen Söhnen von der Seefahrt abgeraten.

 Sein Sohn Cornelius Ketels, damals Pastor auf Amrum, hat auch den Grabstein am Weg zwischen der Kirche und der Norderpforte nach Föhrer Tradition entworfen, denn zu dieser Zeit wurden bereits viele Steine schlichter und ohne Bildelemente gestaltet.

Julius August heiratete in erster Ehe:

 Cornelia Jacob HAYEN Tochter von Jacob HAYEN und Elena RIEWERTS am 3. März 1865 in Oldsum, Föhr. Cornelia wurde am 27. November 1842 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 30. Oktober 1873.

Sie hatten die folgenden Kinder:

  70 W v Johanna KETELS [Bilderalbum] wurde am 14. Juli 1866 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 17. März 1941 in Wyk, Föhr.
Sie zog nach dem Tode ihres Mannes zurück nach Föhr und hat im Haus "Fluthöhe" in Oldsum gelebt.
        Johanna heiratete Nickels B. JÜRGENS am 26. August 1892. Nickels wurde am 8. Juni 1856 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 23. Januar 1896 in Kiel.
Er gab unter dem Pseudonym "Neggels Jirrings" zusammen mit Professor Bremer den "Ferring Almanack" heraus und bereicherte damit die föhringer Literatur.
 
  71 W vi Elene Henriette KETELS wurde am 1. Juni 1870 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb 1880.
  72 M vii Ernst KETELS wurde am 25. Juli 1873 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 5. Dezember 1890 auf See.
Er fiel im Alter von 17 Jahren aus der Takelage und ertrank.

Julius August heiratete in zweiter Ehe:

 Ingke Christine KNUDSEN [Bilderalbum], Tochter von Friederich KNUDSEN und Friederika Sicilia BRAREN, am 20. Januar 1876. Ingke wurde am 18. Januar 1840 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 16. September 1918 in Süderende.

Ihr Enkel Ernst Ketels schrieb über sie:
"Ingke Christine Ketels geb. Knudsen war von vier Kindern das zweite Kind des Kapitäns Friedrich Knudsen und seiner Ehefrau Friderica Sicilia Ketels geb. Braren. Sie hatte noch eine ältere Schwester und einen älteren Bru
der sowie eine jüngere Schwester.

In Haus 247 wurde sie in Süderende am 18. 1. 1840 geboren und starb in diesem Haus am 16. 9. 1918 im Alter von 78 Jahren. Ihre Mutter war in erster Ehe mit dem Schiffseigner Hark Ketels verheiratet. Dieser fuhr mit seinem Küstenschiff Stückgüter zwischen Hamburg und Wyk. Bei Unruhen in Hamburg wurde er von einer verirrten Kugel getroffen. Bei der Amputation des Beines ist er dann gestorben. Das Haus 247 wurde von ihrem Vater Früd Braren erworben und neu erbaut. Meine Großmutter war mit dem Kapitän Riewert Rörden verlobt.

In den Geschlechterreihen steht, dass das Schiff von Riewert Rörden in Ostindien mit Mann und Maus verloren ging im Jahre 1868. - Ich bin der Sache nachgegangen und habe den mit bekannten ehemaligen Direktor des Altonaer Museums, Dr. Jürgen Meyer, gebeten, in alten Schiffslisten nach einem Schiffsuntergang im Jahre 1868 unter dem Kpt. Riewert Rörden zu suchen. Er teilt mir mit, dass 1868 die Bark „Hermann & Oscar" der Reederei Lassen in Hamburg unter Führung eines Kapitäns R. Roden bei Galveston gestrandet ist und total verloren ging. Sollte hier eine Verwechslung zwischen Ost- und Westindien vorliegen?

1876 heiratete sie dann meinen Großvater J. A. Ketels, einen Witwer mit drei Kindern. Es ist durchaus möglich, dass sie vorher den Haushalt mit den drei Kindern betreut hat, da mein Großvater auf Grönlandfahrt war. Zu den drei angeheirateten Kindern hatte sie selbst noch drei Söhne und eine Tochter.

Cornelius Ketels, ihr ältester Sohn, berichtete über sie wie folgt: „Meine liebe Mutter hat auf uns Kinder stark gewirkt und hat auch das innerste Leben geprägt. Für mein innerstes Seelenleben habe ich mehr von meiner Mutter empfangen, als von einem Professor der Hochschule. Sie hat mit 20 Jahren eine Bekehrung durchgemacht, veranlasst durch einen Reiseprediger (Methodisten). Aber bald fand sie den Anschluss an ihren Pastor Johnsen. Wie fein konnte Mutter erzählen, besonders an Sonntagabenden, wie herrlich erklärte sie die Bilder der Bilderbibel, die unseren Großeltern Knudsen zu ihrer goldenen Hochzeit geschenkt wurde. Ihre Erzählungen hatte sie auch aus dem „Kinderfreund", dem „Nachbar" und ähnlichen Schriften. Bis in ihr Alter schrieb sie gerne gehörte Predigten oder Gelesenes, das sie beeindruckt hatte, auf. Mutter war energisch, nicht weich und konnte kräftig zur Arbeit anhalten. War sie äußerlich eine Braren - besonders in den letzten Jahren wurde sie ganz klein - so hatte sie innerlich die energische Kapitänsnatur ihres Vaters. Ergreifend waren die Morgenandachten, wenn Vater den Text las und Mutter dann das Gebet sprach. Ich möchte sie so charakterisieren: fromm und stark."

Sie hat in ihrem Leben viel Leid ertragen müssen. Im Alter von 12 Jahren verlor sie ihren Bruder, der als Schiffsjunge an Bord bei seinem Vater war und in Rio de Janeiro an gelbem Fieber starb. Im Alter von 28 Jahren verlor sie dann ihren Verlobten. Als Mutter musste sie dann noch ihren Sohn Ernst hergeben, den sie als Säugling aus der ersten Ehe ihres Mannes übernommen hatte und der als 17jähriger Leichtmatrose aus dem Mast fiel. Es ist hierüber nie viel gesprochen worden. Alle diese Begebenheiten und Zusammenhänge sind mit deshalb jetzt im Alter bei der Familienforschung erst klar geworden.

Ich habe meine Großmutter nur in einem kindlichen Zustand gekannt und erlebt. Sie lebte in ihrer kindlichen Welt - vom Leben abgewandt und hin und wieder zurückkehrend. Sie stand später auf und kleidete sich an. Dann saß sie in der Kellerstube und trank ihren Gerstenkaffee und aß Schwarzbrot mit Butter und Zucker, dass meine Tante ihr mundgerecht vorsetzte. Ihre nächste Tätigkeit bestand darin, dass sie eine Kiste mit zusammengerollten Zeitungen auspackte, diese aufrollte und in anderer Richtung wieder zusammenrollte und dann mit einem Bindfaden umwickelte. Sie sammelte in einem Wäldchen, das sich damals auf dem Weg zur Kirche befand, Tannenzapfen und brachte diese in ihrer Schürze zu Nachbarn. Diese kannten sie und ihren Zustand, gingen darauf ein und unterhielten sich mit ihr auf kindliche Art. Sie konnte aber auch bei leichten Arbeiten im Haus eingesetzt werden.

Vielleicht ist das Leid, das sie durchmachen musste, der auslösende Faktor zu ihrem Zustand am Ende ihres Lebens gewesen."

Julius und Ingke hatten die folgenden Kinder:

+ 69 M iv Cornelius Riewert KETELS
+ 70 M v Friedrich Ferdinand KETELS
+ 71 W vi Elena Henriette KETELS
+ 72 M vii Hinrich Cornelius KETELS

18. Ernst Johann KETELS wurde am 7. August 1842 in Klintum, Föhr geboren. Er starb am 14. Juni 1889 in Hamburg an Muskelschwund. Ernst war Kapitän.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Erk KETELS , Ketel HARKEN

Auch der jüngste Sohn von Erk Ketels wurde Seefahrer, führte aber im Unterschied zu seinen Brüdern Johann Erich K. und Julius August K. keine Schiffe des Grönlandshandel. Er hatte seinen Wohnsitz in Süderende in Haus 262 (alte Zählung).

Vielleicht hat er bei seinem Onkel Arfst Ketels als Kajütjunge angefangen, vielleicht gleich auf Hamburger Schiffen. In jedem Fall war er schon 1871, also mit 29 Jahren, als Kapitän auf Hamburger Schiffen unterwegs. Er fuhr von Hamburg nach Ostasien, von 1871 bis 1874 die Bark "Margarita" und von 1875 bis 1883 die Bark "Carmelita & Ida", lt. GRL II auch die NIAGARA.

Ernst heiratete Christine Frederike HINRICHSEN am 4. November 1876 in Hamburg. Christine wurde am 3. März 1846 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 15. Dezember 1931.

~Info über ihr Haus, S. 219 (Geschlechterreihen??)

Ernst und Christine hatten die folgenden Kinder:

  73 W i Johanna Kathinka KETELS wurde am 26. November 1871 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 10. April 1910 in Süderende, Föhr.
Sie liegt auf dem Friedhof in Süderende begraben.
 
+ 74 M ii Jann Jürgen Eduard KETELS
+ 75 M iii Konstant Kamillus Julius KETELS

19. Keike BRAREN wurde am 18. August 1825 in Oldsum geboren. Sie starb am 22. März 1926 in Süderende, Föhr.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Antje KETELS , Ketel HARKEN

Nachdem ihr Bruder Lorenz Braren am 9. 12. 1853 heiratete und sein Elternhaus übernahm, zog Keike zu ihrer Mutter Antje nach Süderende. Jedenfalls wohnte sie nach der Volkszählungsliste am 1. Februar 1855 dort.

Keike heiratete ihren Stiefbruder Erk D ROELOFFS, Sohn von Christian Diedrich ROELOFFS und Ingke OCKEN am 2. Februar 1855 in Süderende, Föhr. Erk wurde am 20. Mai 1828 in Süderende, Föhr geboren. Er starb am 4. April 1910 in Süderende, Föhr. Erk war Landwirt im väterlichen Betrieb.

Erk und Keike hatten die folgenden Kinder:

  76 W i Ingke ROELOFFS wurde am 17. März 1856 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb 1860 in Süderende, Föhr.
  77 W ii Anna ROELOFFS wurde am 24. Dezember 1857 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb 1862 in Süderende, Föhr.
  78 W iii Ingke ROELOFFS wurde am 14. Juni 1860 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 27. Januar 1958.
+ 79 M iv Christian D ROELOFFS
+ 80 M v Brar Cornelius ROELOFFS
  81 W vi Anna Christine ROELOFFS wurde am 1. Juni 1868 in Süderende, Föhr geboren. Sie starb am 26. September 1957.

21. Lorenz BRAREN [Bilderalbum] wurde am 2. November 1828 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 18. Juni 1879.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Antje KETELS , Ketel HARKEN

Lorenz heiratete Keike NICKELSEN [Bilderalbum] am 9. Dezember 1853. Keike wurde am 25. Juni 1832 geboren. Sie starb am 22. Februar 1919.

Nachdem Lorenz Braren sich am 9.12.1853 mit Keike Rörden (Keike Nickelsens Vater hieß mit Vornamen Rörd, also wurde sie umgangssprachlich als Keike Röhrden bezeichnet) verehelicht hatte, zog seine Schwester Keike zu ihrer Mutter Antje nach Süderende.
Lorenz Braren, noch unverheiratet, erhielt am 2.12.1847 von seinem Großvater Brar Braren die 17172 Quadratruthen (knapp 1 Demat) große Fläche auf „Hörntaft" (heute östlich der ehem. Turnhalle) übertragen. Mit seinen Geschwistern einigte er sich hinsichtlich des gemeinschaftlichen Eigentums von 5,9 Demat.
Im Unterschied zu den meisten Landeigentümern im Langdorf hat Lorenz Braren - abgesehen von 672 Quadratruthen, die er 1855 an die Schule Oldsum zur Vergrößerung des Schulplatzes veräußerte - jedenfalls bis 1877 kein einziges Landstück verkauft oder vertauscht. Er hielt fest an seinem Eigentum.

Sie hatten die folgenden Kinder:

  82 M i Brar Cornelius BRAREN wurde 1862 geboren. Er starb am 5. April 1946 in Osterhusum.

Brar C. wurde für den Besuch des Lehrerseminars vorbereitet von dem 1. Lehrer der Volksschule in Oldsum, Wilhelm G. Metting. In Begleitung von Metting legte Brar C. 1878 beim Kreisschulinspektor Burgdorf in Tondern eine Prüfung erfolgreich ab, sodass er eine Präparandenanstalt zwecks Vorbereitung auf den Besuch eines Lehrerseminars nicht absolvieren musste.
Brar C. wurde 1878 die „Verwaltung" der zweiten Klasse der Volksschule in Süd-Lindholm unter dem Küster und Lehrer Moritzen übertragen. Sein Bargehalt betrug 420 Mark jährlich; davon musste er dem Lehrer Moritzen für die „volle" Pension 360 Mark entrichten. Weitere 120 Mark musste er dem Lehrer Kasper in Nord-Lindholm für die „Privatpräparande" zahlen.
Als Präparand musste Brar C. die Kirchenglocke läuten und den Klingelbeutel während des Gottesdienstes tragen.
Brar C. legte im Frühjahr 1880 gemeinsam mit den Föhringern Boyen, Nissen und Scharnberg am Lehrerseminar in Tondern die Aufnahmeprüfung ab. Während er sofort beginnen durfte, wurden seine Landsleute erst zu Ostern 1881 aufgenommen.

Brar C. wohnte in der Schlossstraße in Tondern bei dem Schneidermeister Christiansen. Für Wohnung und volle Beköstigung zahlte er 420 Mark jährlich. Er bestand seine Abgangsprüfung am 17. März 1883, die zweite Lehrerprüfung am 15. April 1885, jeweils mit guten Noten.
Seine erste Lehrerstelle trat Brar C. zu Ostern 1883 in Kiel unter dem Hauptlehrer Knees an, wobei er die sechste Klasse der ersten Knabenfreischule am Waisenhof übertragen erhielt. Der Schulraum befand sich am Markt in einem früheren Tanzsaal über der Polizeiwache.
Die Tätigkeit an der städtischen Freischule (ohne Schulgeld) gefiel Brar C. nicht, weil die Eltern, die „etwas auf sich und ihre Kinder hielten", diese auf eine Bürgerschule schickten, welche Schulgeld kostete, oder auf eine Mittelschule oder ein Gymnasium.

In Kiel wohnte Brar C. am Kleinen Kuhweg beim Gastwirt Hastorf. Für volle Pension zahlte er ihm 50 Mark monatlich auch bei Abwesenheit in den Ferien.
Ende 1883 leistete Brar C. die damals für Lehrer vorgeschriebene sechswöchige Dienstzeit beim 31. Infanterieregiment in Altona ab, wo er offensichtlich in einem Privatlogis untergebracht war.
Aufgrund seiner Bewerbung erhielt Brar C. zum 4. November 1884 die Leitung der einklassigen Volksschule in Borgholz-Weddinghusen, Norderdithmarschen, übertragen. Die Besoldung umfasste Wohnung mit freier Feuerung, Garten sowie die Nutzung von zwei Fennen und einer Wiese für das Halten von zwei Kühen. Den Wert dieser Landnutzung muss-
te er sich auf sein Jahresgehalt von 936 Mark anrechnen lassen. Jedoch bearbeiteten die Bauern das „Lehrerland" unentgeltlich. Wegen einiger Misserfolge in der Viehhaltung gab Brar C. 1886 die Landbewirtschaftung auf und verpachtete die Ländereien.
Von Ostern bis November 1884 hatten die zahlreichen Kinder in Borgholz-Weddinghusen überhaupt keinen Unterricht genossen, weil der „Vorweser" von Brar C. wegen Krankheit zu Ostern pensioniert worden war und sich die Neubesetzung verzögert hatte. (Diese Anmerkung erinnert an heutige Eealitäten.)
Die Moral der Erwachsenen in der Gemeinde Borgholz bewertete Brar C. ausdrücklich positiv. Zwar besuchten die meisten an jedem Sonnabend den Wochenmarkt in Heide, „aber kaum einer kehrte mittags angetrunken heim". Nur in der Fastnachtswoche war die Bevölkerung wie ausgewechselt. Das Schwieren (das Trinken geistiger Getränke) war dann von alters her üblich. Am Montag zogen die Verheirateten von Haus zu Haus. Es wurde gesungen, getanzt und Branntwein getrunken. Am Dienstag machten die Unverheirateten es ebenso. In Weddingstedt, aber nicht in Borgholz, wurde am Mittwoch noch von allen Fortsetzung gemacht.

Die Mutter des noch ledigen Brar C. führte bis August 1885 den Hausstand. Sie hatte jedoch Schwierigkeiten sich mit den nur plattdeutsch sprechenden Dorfbewohnern zu unterhalten, weil sie nur die föhringische und hochdeutsche Sprache beherrschte. Brar C. selbst hatte während seiner Seminarzeit in Tondern etwas Plattdeutsch gelernt.
Als Lehrer in Borgholz musste Brar C. schriftliche Arbeiten der Dorfbewohner besorgen, z. B. nahe Angehörige eines Verstorbenen über dessen Tod schriftlich benachrichtigen. Bei Dorfversammlungen hatte er das Protokoll zu führen. Für die jährliche Rechnungslegung der Gemeinde erhielt er eine kleine Vergütung.
Brar C. verlobte sich 1884 mit der erst 19 Jahre alten Ida Maria Jürgens aus Dunsum. Die Verlobungsfeier fand am 31. August und 1. September statt. (Bis vor wenigen Jahrzehnten war es noch üblich, die Verlobung im Hause der Braut und des Bräutigams zu feiern). Am 25. August 1885 wurde geheiratet. Zur Trauung in der St.-Laurentii-Kirche gingen das Brautpaar und dessen Gäste zu Fuß. „Das Fahren der Hochzeitsgäste zur Kirche war noch nicht Sitte", schreibt Brar C.
Nachdem er sich um mehrere Stellen beworben hatte, gelang es Brar C. im Sommer 1888, die einklassige Schule in Lundenberg in der Hattstedter Marsch übertragen zu bekommen. Das Gehalt belief sich auf 900 Mark jährlich und eine persönliche Zulage von 360 Mark. Zudem konnte er sich zwei Kühe sowie Enten und Hühner halten.
Bei der Neuordnung der Amtsverwaltungen (1889), übrigens in ganz Schleswig-Holstein, half Brar C. dem Amtsvorsteher Jensen in Ellerbüll, wobei er eine zusätzliche Einnahme erzielte.
Ähnlich wie in Borgholz hatten die schulpflichtigen Kinder in Lundenberg nach Abgang des „ Vorwesers" Glommer von Ostern bis zum Sommer 1888 keinen Unterricht genossen. Die Zahl der Schüler stieg von 39 in 1888 bald auf 68 (in einer Klasse!).

Brar C. musste als „Reservist" mehrfach an jeweils zwölftägigen Landwehrübungen teilnehmen; 1887 in Altona, 1891 in Schleswig.
Innerhalb der Familie Braren wurde hochdeutsch gesprochen. Nur wenn sie von Föhringern besucht wurde, sprachen alle fering. Dabei lernte auch der älteste Sohn, Lorenz Braren (1886-1953), seine Muttersprache.

Dem Ehepaar Brar C. und Ida Maria Braren wurden von 1886 bis 1909 15 Kinder geschenkt. Davon starben drei im ersten Lebensjahr, ein Sohn (Brar C. Braren) fiel 1915 im Ersten Weltkrieg, erst 18 Jahre alt, elf erreichten das Erwachsenenalter, neun begründeten jeweils eine Familie mit Kindern (s. unten sowie Geschlechter-Reihen III).
Im November 1899 wurde die Lehrerstelle der zweiklassigen Schule Nord-Ost-Husum ausgeschrieben. Drei Lehrer bewarben sich. Die Entscheidung des Verbandsvorstehers (Amtsvorstehers) und der acht Schulvorsteher fiel zugunsten von Brar C. aus. Er trat im Mai 1900 seine Stelle an. Der geplante Neubau der Schule wurde 1901 ausgeführt. Die wachsende Zahl der schulpflichtigen Kinder erforderte bald die Bildung einer dritten Klasse. Die drei Klassen wurden zeitweise von zwei Lehrern unterrichtet. In dieser Zeit erhielt Brar C. die Stelle eines Hauptlehrers zuerkannt.
Brar C. blieb bis zu seiner Pensionierung, die im Rahmen einer Reduzierung älterer Lehrer erfolgte, im April 1924 Lehrer in Husum. Um die Versorgung der mittlerweile großen Familie zu verbessern, hatte er 1911 ein 775 m2 großes Landstück, das neben der Schule lag, für die Anlage eines Gartens erworben; der Kaufpreis betrug 765 Mark. Bei der Herrichtung des Grundstückes mussten seine herangewachsenen Kinder tatkräftig mit anpacken, wobei der älteste Sohn Lorenz besonders gefordert war.
Die Versorgung der Familie mit Nahrungsmitteln bereitete während der Kriegsund Nachkriegsjahre erhebliche Probleme. „Wer ohne Beziehungen war, war schlecht dran", schreibt Brar C. Zur Erntezeit wurden Ähren gesammelt und die per Hand ausgeklopften Körner in einer Kaffeemühle gemahlen. Aus gemahlenen Eicheln wurde Kaffee zubereitet, aus getrockneten Blättern Tee. Sirup wurde aus Zuckerrüben, Kartoffelmehl aus Kartoffeln gewonnen. Ein „wertvolles Geschenk" war ein Brot, das die Familie von einem Eduard Willers erhielt. Die Sättigung der Familie konnte Brar C. dadurch verbessern, dass er im Sommer eine Kuh hielt, alljährlich zwei Schweine mästete sowie Hühner und Enten hielt. „Siegfried Nissen lieferte uns, unterm Schutzleder (eines Wagens) versteckt, ein Lamm, welches heimlich geschlachtet ward", hat Brar C. notiert. Um die illegal beschafften Nahrungsmittel der Kontrolle durch Gendarmen zu entziehen, hatte Brar C. einen Raum unter dem Fußboden der Abseite am Treppenaufgang der Schule als Versteck eingerichtet.
Die Schilderung dieser Details vermittelt einen gewissen Eindruck von dem Nahrungsnotstand während der Kriegsund Nachkriegszeit.

Seine Absicht, nach der Pensionierung nach Föhr zu ziehen, ließ Brar C. nach Abwägung der Vor- und Nachteile wieder fallen. So wollte er u. a. nicht mit Johann Erich Roeloffs konkurrieren, als das Haus der Witwe Keike Schwartz in Süderende Nr. 237a zum Verkauf angeboten wurde. Im Nachsommer 1924 konnte Brar C. jedoch in Husum, Osterende Nr. 24, ein Wohnhaus erwerben zu einem Preis von 5400 Mark und neun Jahre lang jährlich 70 Zentner „guten Brotkorns". Um die 5400 Mark aufzubringen, steuerten die Kinder nach Vermögen bei. Für einen Restbetrag musste bei der Sparkasse Rödemis ein Darlehen aufgenommen werden, bei einem Zinssatz von 2 % monatlich (!). In den folgenden Jahren musste Brar C. mehrfach die Ausstattung des Hauses verbessern. So wurde erst 1934 ein WC eingebaut. Sämtliche Aufwendungen hat Brar C. in seinen „Lebenserinnerungen" auf Heller und Pfennig dokumentiert.
In Osterhusum lebten Brar C. und seine Ehefrau bis zu ih
rem Tode. Brar C. starb am 5. April 1946 kurz vor Vollendung seines 84. Lebensjahres. Ida Maria geb. Jürgens wurde 90 Jahre alt; sie starb am 29. Januar 1956. Beide fanden auf dem St.-Laurentii-Kirchhof ihre letzte Ruhestätte.
 
        Brar heiratete Ida Maria JÜRGENS am 25. August 1885 in Süderende. Ida starb 1956 in Osterhusum. Sie wurde in Süderende bestattet.

25. Brar Cornelius BRAREN wurde am 18. Juli 1836 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 18. Juli 1915 in Breklum.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Antje KETELS , Ketel HARKEN

Brar heiratete Anna Osina LUND am 16. Oktober 1866 in Föhr. Anna wurde am 9. Juni 1848 in Utersum, Föhr geboren. Sie starb am 30. Oktober 1922 in Breklum.

Sie hatten die folgenden Kinder:

  83 W i Auguste Christine BRAREN wurde am 12. November 1869 in Föhr geboren.
+ 84 M ii Johannes Samuel BRAREN
  85 W iii Bertha Christine BRAREN wurde am 28. Januar 1877 in Utersum, Föhr geboren. Sie starb am 6. September 1891 in Breklum, Föhr.
  86 M iv Jürgen Carl Anton BRAREN wurde am 8. November 1879 in Föhr geboren.
  87 W v Clara BRAREN wurde am 15. Juli 1882 in Breklum, Föhr geboren. Sie starb am 15. Juli 1882.
  88 W vi Johanna BRAREN wurde am 4. Januar 1885 in Breklum, Föhr geboren.
        Johanna heiratete Johannes PIENING. Johannes wurde 1877 in Breklum, Föhr geboren.
  89 W vii Cornelia BRAREN wurde am 21. Mai 1887 in Breklum, Föhr geboren.

28. Keike KETELS  [Bilderalbum]  wurde am 9. Mai 1834 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 23. Mai 1912.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Arfst KETELS , Ketel HARKEN

Keike heiratete Christian Friedrich BRAREN [Bilderalbum], Sohn von Früd BRAREN und Krassen PETERS, am 16. November 1855. Christian wurde am 23. Oktober 1821 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 7. April 1887 in Oldsum, Föhr.

Sie hatten die folgenden Kinder:

  90 W i Mathilde BRAREN wurde am 10. Juni 1856 in Oldsum, Föhr geboren.
        Mathilde heiratete Heinrich Meinert RIEWERTS am 15. November 1878. Heinrich wurde ungefähr 1850 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb.
  91 W ii Lena Maria BRAREN wurde am 7. Juni 1857 in Oldsum, Föhr geboren.
        Lena heiratete Ingwert Cornelius BRAREN am 16. Januar 1878. Ingwert wurde 1853 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb.
  92 M iii Cornelius Hinrich BRAREN wurde am 16. Oktober 1858 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 16. Oktober 1858.
  93 M iv Adolph BRAREN wurde am 8. Februar 1860 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb 1927 in California, USA.
  94 M v Christian Friedrich BRAREN wurde am 23. September 1861 in Oldsum, Föhr geboren.
+ 95 W vi Christine Louise BRAREN
+ 96 W vii Ingke BRAREN
+ 97 W viii Louise Christine BRAREN
  98 M ix Lorenz Cornelius BRAREN wurde am 24. Oktober 1869 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 19. Februar 1890 in Oldsum. Die Todesursache war Schwindsucht. Lorenz war Seefahrer.

29. Peter Hinrich KETELS [Bilderalbum]  wurde am 14. August 1836 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb am 4. November 1876 in Oldsum. Peter war Seefahrer.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Arfst KETELS , Ketel HARKEN

Peter Hinrich Ketels (1836-1876) war noch keine 14 Jahre alt, als er als Schiffsjunge seine erste Reise machte; er war lt. den Volkszählungen 1850 und 1855 Seefahrer, 1860 Matrose. Sein Grab auf St. Laurentii liegt nördl. der Kirche, hinterer Weg, 2. Reihe.

Peter heiratete Christine HINRICHSEN  [Bilderalbum]  am 2. September 1864 in Föhr. Christine wurde am 2. August 1839 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 15. August 1901 in Oldsum, Föhr.

Peter und Christine hatten die folgenden Kinder:

  99 W i Lena Maria KETELS wurde am 16. Juli 1870 in Oldsum, Föhr geboren.
+ 100 W ii Keike KETELS
  101 W iii Doris Josine KETELS wurde am 9. September 1874 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 19. Juli 1939.

34. Nicoline Christine KETELS  wurde am 29. August 1849 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 22. Januar 1930.
Linie der Abstammung von Ketel Harken: Arfst KETELS , Ketel HARKEN

Nicoline heiratete Jens Johann JACOBSEN am 18. September 1874 in Föhr. Jens wurde am 23. Februar 1847 in Föhr geboren. Er starb am 7. August 1895 in Oldsum, Föhr.

Sie hatten die folgenden Kinder:

  102 W i Lena Maria JACOBSEN wurde am 10. Juli 1880 in Oldsum, Föhr geboren.
        Lena heiratete Broder Conrad BOYEN am 28. April 1899. Broder wurde 1876 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb.
  103 M ii Arfst Hinrich JACOBSEN wurde am 8. September 1883 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb 1883.
  104 W iii Alwine Henriette JACOBSEN wurde am 1. März 1885 in Oldsum, Föhr geboren. Sie starb am 31. Dezember 1953.
        Alwine heiratete Riewert BOHN ungefähr 1905. Riewert wurde am 6. Mai 1880 in Toftum, Föhr geboren. Er starb am 19. Oktober 1972.
  105 M iv Hinrich Alwin JACOBSEN wurde am 29. Juli 1886 in Oldsum, Föhr geboren.
  106 M v John Newton JACOBSEN wurde am 2. Mai 1888 in Oldsum, Föhr geboren. Er starb 1888.

Die dritte Generation der Nachkommen von Ketel Harken wird auf der nächsten Seite fortgesetzt.

Liste der Nachnamen Liste aller Namen
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